Was ist Kinesiologie eigentlich genau?
Immer wieder werde ich das gefragt. Da auch sehr viele Kinder zu mir kommen, ist in mir nun immer mehr der Wunsch gewachsen, Kinesiologie so zu erklären, dass es auch für Kinder verständlich wird. Und wo sucht man am Besten eine Antwort auf diese Frage? Beim eigenen Inneren Kind!:-) So habe ich in den letzten Tagen immer wieder in mich hineingehört und mich gefragt, wie ich das angehen sollte. Die Antwort kam heute Nacht in einem Traum:
Stell dir vor, du bist mit deinem Holzboot auf einem See unterwegs. Die Sonne scheint strahlend vom Himmel, die Temperatur ist angenehm warm. Das Wasser ist glasklar und wunderschön. Eine leichte Windbrise bläst dir um die Ohren. Dank des angenehmen Windes kannst du ruhig und entspannt am See entlang fahren. Das sichere Ufer ist immer in deiner Nähe. Du fühlst dich frei und gleichzeitig sicher und beschützt.
So wäre wohl die Idealvorstellung eines jeden Menschen – egal ob Erwachsener oder Kind (Kinder bis zu einem gewissen Alter würden sich vermutlich noch die Mama/den Papa als Schutz an ihrer Seite vorstellen).
Was passiert jedoch, wenn etwas geschieht, dass diese Idylle zerstört?
Stell dir nun vor, es wird plötzlich kalt, ein Sturm zieht auf. Die Sonne verschwindet hinter dunklen Wolken. Die Wellen schlagen dir um die Ohren. Der Wind und die Wellen treiben dich immer weiter vom Ufer ab.
Ich kenne niemanden, der diese Situation nun noch entspannt genießen könnte. Die Sicherheit ist weg und du kannst dich nicht mehr frei und entspannt fühlen. Es gibt plötzlich viel zu viel Bewegung in dem Bild und das stresst dich.
Ähnliche Situationen erleben Kinder sehr häufig. Hier ein paar Beispiele:
- Louis, 4 Jahre alt, sitzt gerade gemütlich beim Esstisch mit Mama. Sie plaudern und lachen. Louis fühlt sich sehr wohl. Doch plötzlich Papa poltert genervt zur Tür herein. Er schlägt die Türe zu und flucht. Mama wird unentspannt und fragt Papa, was denn los sei. Aber der verzieht sich ohne ein Wort ins Arbeitszimmer. Mama geht hinterher. Und Louis bleibt allein beim Esstisch zurück. Der sichere Raum, der eben noch hier war, ist der Unsicherheit gewichen.
- Sophia, 3 Jahre alt, spielt mit ihrer Freundin Alexa in der Puppenecke im Kindergarten. Plötzlich kommen Tim und Max dazu. Ohne ein Wort zu sagen, gehen sie zu Sophia und ziehen ihr die Hose runter. Nun steht sie nur noch in Unterhosen da und schämt sich, während Tim und Max sie lauthals auslachen.
- Lisa, 5 Jahre, läuft mit ihrem kleinen Bruder Lukas um die Wette. Lisa geht schon nach kurzer Zeit in Führung, obwohl sie Lukas einen Vorsprung gegeben hatte. Plötzlich hört Lisa ein dumpfes lautes Geräusch. Ihr Bruder weint. Als sie sich umdreht, sieht sie, dass Lukas am Kopf blutet. Er ist gegen eine Straßenlaterne gelaufen. Lisa macht sich enorme Vorwürfe, weil sie ihn offenbar zu sehr gehetzt hat.
Diese und viele andere Ereignisse, bringen die Gefühlswelt der Kinder gehörig durcheinander – der Sturm ist aufgezogen. Es muss nicht sein, aber kann, dass sich Kinder nach derartigen Erlebnissen verändern. So könnte Louis plötzlich enorm zu klammern beginnen oder Schlafprobleme bekommen, weil er sich einfach nicht mehr sicher fühlt ohne dass Mama immer an seiner Seite ist. Sophia könnte auf Grund ihrer Scham Probleme beim Klo-Gehen haben oder zum Bettnässen beginnen. Und bei Lisa könnte es sein, dass sie ihren Bruder von nun an immer beobachtet und ihn überall hin begleitet, weil sie glaubt, dass sie ihn beschützen und es wieder gut machen muss. Ebenso könnte sie das schlechte Gewissen daran hindern, am Abend gut einzuschlafen.
Auch ich könnte eine Reihe von derartigen Erlebnissen aufzählen, die mich bis ins Erwachsenenalter begleitet haben, und die ich erst richtig loslassen konnte, nachdem ich sie nach und nach – u.a. mit Kinesiologie – aufgearbeitet hatte.
Was hat nun Kinesiologie mit dem oben beschriebenen zu tun?
Nun, in einer kinesiologischen Sitzung unterstütze ich den Klienten dabei, wieder ins ursprüngliche Gleichgewicht zu kommen. Um in der bildlichen Vorstellung zu bleiben: den Sturm wieder zu besänftigen und die harmonische Ausgangssitutation vor dem Sturm wiederherzustellen.
Und wie geschieht das?
Da es hier viele verschiedene Ansätze gibt, möchte ich einen herausnehmen, um diesen genauer zu erklären. In unserem Körper gibt es viele energetische Bahnen – sog. Meridiane. Wenn wir im Gleichgewicht sind, fließt durch die einzelnen Bahnen nicht zu viel und nicht zu wenig Energie. Man fühlt sich wohl und gesund. Passiert nun etwas in uns oder in unserer Umgebung, dass einen Einfluss auf unsere Gefühlswelt hat (z.B. eines der oben genannten Ereignisse. Es können aber auch „banalere“ Dinge sein), so schießt durch einen Meridian plötzlich zu viel Energie (ähnlich dem Sturm). Dadurch bekommt ein anderer Meridian zu wenig Energie (in unserem Beispiel „die Sonne verschwindet“). Um nun wieder das Gleichgewicht herzustellen, wird der Meridian gestärkt, der gerade zu wenig Energie hat und der Meridian, durch den zu viel Energie durchströmt, wird beruhigt. In der kinesiologischen Sitzung geschieht das etwa dadurch, dass der betroffene Meridian sanft gestrichen wird. Während der Sitzung geht man in ruhiger und entspannter Atmosphäre die jeweilige, stressige Situation noch einmal durch. Danach erinnert man sich natürlich immer noch an das Erlebte, aber es stresst einem nicht mehr so stark.
Ich hoffe, ich konnte meine Gedanken halbwegs verständlich rüberbringen. Falls du dennoch noch Fragen hast, schreib mir bitte einen Kommentar unter den Beitrag oder maile mir: info@kinesiologin-jesch.at. Ich beantworte sie gerne!
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Habe es nun endlich geschafft, ein Kommentarfeld einzubauen und muss das natürlich gleich mal selbst testen:-)
Bitte schreibt mir einfach hier drunter eure Fragen bzw. Kommentare zum Beitrag, ich beantworte sie gerne!
Lg, Deniese
PS: Falls du nicht öffentlich posten willst, kannst du mir gerne auch ein Mail schreiben: info@kinesiologin-jesch.at)